ARTHUR SCHNITZLER: DIE TRAUMNOVELLE
Komposition: Roderik Vanderstraeten Bearbeitung und Regie: Katja Langenbach Produktion: Bayerischer Rundfunk 2018
Mit: Katja Bürkle, Anna Drexler, René Dumont, Danielle Green, Shenja Lacher, Aurel Manthei, Steven Scharf, Georgia Stahl, Kathrin von Steinburg, Stefan Wilkening, Annette Wunsch
Diese Produktion ist als Podcast im Hörspielpool des Bayerischen Rundfunks verfügbar.
Schnitzlers Traumnovelle als Hörspiel:
Liebesdiskurs der Gegenwart
Veronika Süß im Gespräch mit Katja Langenbach, Regisseurin
BR 2018
Als Podcast verfügbar in der artmix.galerie des Bayerischen Rundfunks.
Glaubst du an die Treue? Warum? Warum nicht? Glaubst du, dass du deinen Partner wirklich kennst? Warum hast du geheiratet? Haben Ehe und Leidenschaft etwas miteinander zu tun? Ist es legitim, in einer Beziehung Geheimnisse vor dem anderen zu haben? Die Beziehung von Fridolin und Albertine wird unerwartet von Fragen, Ängsten und Zweifeln erschüttert. Ein Maskenball ist der Auslöser. Ein Fest, bei dem beide ein heftiges erotisches Verlangen in sich entdecken, das in ihrem Ehe-Alltag nicht befriedigt wird. Für beide beginnt eine (alp-)traumhafte Reise durch die Nacht auf der Suche nach dem Kern der Liebe, nach sich selbst und dem anderen. Im Verlauf von zwei rauschhaften Tagen entfernen sie sich maximal voneinander, um sich am Ende wiederzufinden.
Arthur Schnitzler untersucht mit seiner 1926 erschienenen Traumnovelle die Gewalt, mit der zurückgehaltene sexuelle Wünsche unvermittelt ans Tageslicht drängen, analysiert den Druck der schwindenden körperlichen Leidenschaft in Langzeitbeziehungen und zeigt die existentielle Krise in der Lebensmitte zweier Menschen, in der die gewonnenen Sicherheiten ihres gemeinsamen Lebens plötzlich brüchig werden. Im Hörspiel werden die in der Erzählung angelegten Schichten von Traum und Realität, männlicher und weiblicher Perspektive, Erinnerung und Gegenwart, Lüge und Wahrheit noch erweitert um zeitgenössiche Diskurse über das sexuelle Begehren. Hier kommen sowohl psychologische, soziologische und philosophische Stimmen zu Wort als auch die persönlichen Antworten von Paaren, die über ihren Beziehungsalltag befragt wurden.
PRESSE
Ihre lobende Erwähnung „im Sinne eines zweiten Preises“ sprach die Jury (der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste) in diesem Monat aus für das vom Bayerischen Rundfunk (BR) produzierte Stück „Die Traumnovelle“ in der Bearbeitung von Katja Langenbach, die auch die Regie führte. Die Produktion sei „eine fesselnde Hörspielumsetzung der vielschichtigen Beziehungsnovelle Arthur Schnitzlers, die mit überzeugender Natürlichkeit auch einen Raum für zeitgenössische Stimmen zum Thema Bindung, Liebe und Leidenschaft schafft“, so die Jury.
Medienkorrespondenz, 10.09.2018